Firmreise nach Venedig, auf den Spuren vom heiligen Markus, 18.- 21.05.2023

Wie jedes Jahr findet über die Tage von Christi Himmelfahrt eine Reise mit den Firmanden statt, diese ist freiwillig und in diesem Jahr durfte unser 3er Team, 22 Jugendliche begleiten.
Mit Kanonenschüssen (vom Banntag) wurden wir in Pratteln am Bahnhof begrüsst. Für viele war es noch früh und ein paar nutzten die Zeit um schnell noch ein Einkauf zu tätigen. Um halb sieben ging es los, mit der SBB via Liestal nach Zürich, von dort aus ein direkter Zug nach Venezia S.L.

Am frühen Nachmittag hatten wir unser Ziel erreicht. Mit dem Koffer schlängelten wir uns durch die Gassen von Venedig und überquerten mehrere Brücken, zwar nicht gerade alle (etwa 420) aber doch einige.

Die Pensione Guerrato, war nett und befand sich am Markt und unmittelbar bei der Ponte Rialto. 

Nach dem Zimmerbezug machten wir uns auf den Weg zum Markusplatz.

Der Piazza San Marco, ist der bekannteste Platz in Venedig. Hier findet auch der berühmte Karnevale di Venezia statt. Die Markuskirche die auf dem Platz steht, wurde auf dem Grab des heiligen Markus gebaut. Zu der Kirche später mehr. Unterhalb des Uhrenturms findet man eine Frau mit einer Tonschüssel. Diese Frau hat vor langer Zeit einen Aufstand gegen den Dogen verhindert: Als die Verschwörer auf ihrem Weg zum Dogenpalast hier vorbeigingen, fiel der Frau die Schüssel aus dem Fenster – genau auf den Kopf des Anführers! Seine Kameraden dachten, dass ihr Plan verraten worden wäre und flüchteten voller Panik. Als Dank musste die Frau ihr Leben lang nie mehr Miete zahlen.

Auf dem Markusplatz gab es viel zu sehen, den Uhrenturm, die Gondeln, die Basilika und und. Nach den Glockenschlägen, die wir gemeinsam bewunderten,  gab es Freizeit die zum Shoppen, duschen und das „dolce far niente“ genutzt wurde.

Abends machten wir uns gemeinsam auf den Weg zur Pizzeria, die Pizza war nicht so toll, aber die Stimmung war super. Nach einem gemütlichen Nachtspaziergang auf dem gesungen, gehüpft und gesprungen wurde, waren alle Müde und freuten sich auf ihr Bett.                                                            

Der nächste Morgen startete mit einem wunderbaren Frühstück. Da das Wetter nicht optimal war, gab es eine kleine Programmänderung. Zunächst sahen wir uns die Rialtobrücke einmal genauer an.                                                                              

Die Rialtobrücke (Ponte di Rialto) in Venedig verbindet die Stadtteile (Sestieri) San Polo und San Marco und ist eines der ältesten Brückenbauwerke der Stadt Venedig. Die Brücke führt an dieser Stelle über den Canale Grande mit einer Spannweite von 48 Meter, einer Breite von 22 Meter und einer Durchfahrthöhe von 7,50 Meter. Die Rialtobrücke ist u.a. eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt Venedig. Die Fundamente der Brücke bestehen aus 12 000 in den Boden eingerammter Eichenholzpfählen. Sie liegt direkt neben dem Fondaco dei Tedeschi, dem ehemaligen Sitz deutscher Kaufleute in Venedig und heutigem Standort der italienischen Post.      

Danach ging es weiter mit dem Traghetto!                                                                                                                                                                                                         

Von der anderen Seite des Canale Grande rein ins „Ghetto“. Es war ein ruhiger und nachdenklicher Spaziergang. Es wurden auch Erinnerungen wach an Verwandte und Bekannte, mit guten Gesprächen folgten wir den Gassen, durch das ursprüngliche Venedig.

Diese Primarschule brachte uns alle zum schmunzeln.

Am Ende des Mittelalters wurden Juden wegen ihrer Religion oft verfolgt. Einige flohen nach Venedig. Als es auch hier zu Spannungen kam, beschloss die Regierung im Jahr 1516, dass alle Juden in ein Gebiet im Stadtteil Cannaregio ziehen mussten. Dieses Gebiet, das „Ghetto“, war von Kanälen begrenzt und liess sich leicht bewachen. Tagsüber durften die Juden das Ghetto verlassen, doch sie mussten Kennzeichen tragen, an denen sie als Juden zu erkennen waren. Am Abend mussten sie ins Ghetto zurückkehren. Dann wurden die Ausgänge verschlossen, damit niemand in der Nacht das Ghetto verlassen konnte.                                       

Mit einem 3 Tagesticket für die Wasserbusse, schipperten wir nach San Michele.

San Michele ist die Friedhofsinsel von Venedig. Ursprünglich wurden die Toten in Venedig begraben, doch der Platz in der Stadt wurde knapp, und so wurde der Friedhof auf die Nachbarsinsel San Michele verlegt, da dort aber der Platz auch langsam knapp wird, werden nur noch Venezianer begraben. Nicht Venezianer werden nur begraben, wenn sie berühmt sind.

Das Vaporetto brachte uns nach diesem Besuch zur Insel Murano. Die weiblichen Reisenden stürzten sich gleich in die Geschäfte, da gab es auch viel zu sehen. Bei einer Glasbläsershow, bekamen wir Einblicke in die Glasblaskunst.

In der Freizeit wurde weiter geshoppt, Mittag gegessen, spaziert und einfach ein bisschen gebummelt. Die Nachfrage nach dem Strand wurde, trotz schlechtem Wetter, immer grösser und so beschlossen wir ein Abstecher zum Lido zu wagen. Am Strand Blue Moon, wagten sich 2 unerschrockene

Firmandinnen in die kalten Fluten, die anderen sammelten lieber Muscheln und badeten ihre Füsse.

Zurück in Venedig, machten wir uns auf den Weg zur Trattoria La Perla, das Essen war sehr gut und alle gingen gestärkt Richtung Pension. Eine gemütliche Nachtfahrt mit dem Vaporetto rundete unser Abendprogramm ab. Die aktiven unter uns genossen noch das Nachtleben auf dem Piazza San Marco und hörten die Geschichte über die Seufzerbrücke.

Frisch gestärkt starteten wir am Samstag zu unserem „Markustag“.

Zuerst genossen wir eine Messe im Seitenflügel der Basilika, wir hörten allerlei interessantes über die Kirche und wie die Gebeine von Markus nach Venedig gekommen sind.

Um Markus’Leichnam würdig aufzubewahren, bauten die Venezianer eine Kirche, die erste war aus Holz, ist aber abgebrannt und wurde aus Stein wieder aufgebaut. Der Doge Contarini fand sie nicht schön genug, liess sie abreissen und baute sie neu. Sie wurde ständig umgebaut und immer prächtiger geschmückt.
Die Markuskirche hat die Form eines Kreuzes. Über diesem Kreuz erheben sich fünf Kuppeln: eine grosse über der Mitte und vier kleinere über den Armen. Oben auf dem Balkon siehst man vier Pferde. Sie sind über 2000 Jahre alt und wurden bei der Eroberung von Konstantinopel von den Venezianern geraubt. Über dem Haupteingang siehst man Jesus am Tag des Jüngsten Gerichts, und die Mosaiken über den vier Seitengängen zeigen die Geschichte, wie der heilige Markus Venedigs Schutzpatron wurde.
Viele Städte verehren einen Heiligen, der sie vor Unglück beschützen soll. Auch Venedig hat einen Schutzheiligen. Zuerst verehrten die Venezianer den heiligen Theodor. Doch dann bekamen sie einen neuen Schutzpatron, und das kam so: Eine Legende erzählt, dass der heilige Markus auf einer seiner Reisen nach Venedig kam (damals wohnte aber noch niemand dort). Im Traum erschien ihm ein Engel, der ihn mit den Worten: „Pax tibi, Marce, evangelista meus“ begrüsste. Das ist Latein und bedeutet: „Friede sei mit dir, Markus, mein Evangelist.“ der Engel sagte Markus, dass er hier einmal begraben sein würde.
Das Symbol des heiligen Markus ist ein geflügelter Löwe, und deshalb sieht man Markus auf Bildern oft mit diesem Markuslöwen. Der Löwe hält mir seiner Tatze ein aufgeschlagenes Buch, das soll das Markus-Evangelium aus der Bibel sein.

Nach diesem „geschichtlichen“ Halbtag, genossen alle noch Freizeit um in Ruhe einzukaufen, Geschenke zu besorgen, zu Essen, nachzuschlafen, sich die Haare zu machen, oder einfach die „italianità“ zu leben. Das Abendessen im Ristorante Ai Sportivi, war sehr lecker und wir spazierten noch zur angesagtesten Gelateria, wo wir alle ein sensationelles Gelato genossen.

Und schon war es wieder soweit, die Koffer waren gepackt und uns blieb noch ein letzter Besuch auf dem Markusplatz. Die heilige Messe in der grossen Basilika war wunderschön, sie war gesungen und zauberte vielen von uns ein Lächeln ins Gesicht und eine Gänsehaut auf die Arme.

Über die Rückfahrt gibt es nicht so viel zu berichten, mit 2 Stunden Verspätung, mehreren Umwegen, kamen wir müde und glücklich in Pratteln an.

Patricia Godena


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