Mariä Himmelfahrt – ein Fest für alle Sinne

Mariä Himmelfahrt, gefeiert am 15. August, ist das älteste und bekannteste Marienfest der katholischen Kirche. Es erinnert an die Aufnahme Mariens in den Himmel. Der Legende zufolge fanden die Jünger Jesu, als sie das Grab Mariens öffneten, nicht ihren Leichnam, sondern wohlriechende Rosenblüten und Kräuter. Dieser Legende entstammt der Brauch, an Mariä Himmelfahrt Kräutersträusse zu binden und zu segnen. Diese Sträusse sollen Glück, Segen und Gesundheit bringen sowie Unheil fernhalten.

Die Anzahl der Kräuter in einem Kräuterstrauss variiert je nach Region, wobei die Zahl als „magisch“ betrachtet wird, um die Wirksamkeit der Kräuter zu erhöhen. Mindestens sieben, aber bis zu 99 Heilpflanzen können zu einem Kräuterstrauss gebunden werden. Hinter jeder Zahl verbirgt sich eine besondere Bedeutung. Sieben Kräuter symbolisieren die sieben Schöpfungs- und Wochentage. Neun Kräuter stehen für dreimal drei als Zeichen der heiligen Dreifaltigkeit. Zwölf Kräuter weisen auf die Anzahl der Apostel hin.

Welche Pflanzen, Kräuter und Getreidesorten in einen Kräuterstrauss gehören, ist ebenfalls unterschiedlich. Oft stecken in der Mitte eine Rose (für Maria) sowie eine Lilie (für Josef). Zudem soll Rosmarin zum guten Schlaf verhelfen, Salbei zu Wohlstand, Weisheit und Erfolg, Wermut verspricht Kraft, Mut und Schutz, Minze bringt Gesundheit, Arnika schützt gegen Feuer und Hagel, für Glück und Liebe steht die Kamille, Baldrian als Glücksbringer, Getreide für das tägliche Brot. Obwohl es traditionelle Bedeutungen und Empfehlungen gibt, bleibt die Auswahl der Pflanzen letztlich frei und kann nach eigenen Vorlieben getroffen werden.

Mit den bunten, duftenden Kräutersträussen ist Mariä Himmelfahrt ein Fest für alle Sinne.

Nadja Scalia


Weitere Beiträge